Grundsätzlich unterscheidet man - je nach Entwicklungsstufe - vier Arten von Grundstücken:

• Ackerland - ist ausschließlich für landwirtschaftliche Zwecke bestimmt und es gibt keine anderen Planungen für die Zukunft. Dieses ist daher für Interessenten, die ein Grundstück bebauen möchten, nicht interessant.

• Bauerwartungsland - hier ist für die Zukunft eine Bebauung vorgesehen, der Termin für den Beginn zur Bebauung ist noch nicht bekannt und kann noch Jahre oder Jahrzehnte dauern. Bei späterer Bebauung fallen noch Kosten für die Erschließung an.

• Bauland - hierfür gibt es bereits einen Bebauungsplan, das Grundstück ist allerdings noch nicht mit Straßen und Leitungen erschlossen, so dass auch hier noch Kosten für die Erschließung einkalkuliert werden müssen.

• Baugrundstück - hier sind alle Voraussetzungen für eine Bebauung erfüllt und die Bebauung kann gemäß Bebauungsplan beginnen.

Der Wert von Grundstücken steigt mit jeder Entwicklungsstufe.

Die jeweilige Entwicklungsstufe voran zu treiben ist nicht einfach und braucht Zeit. Es empfehlen sich daher Gespräche mit der Stadt bzw. der Gemeinde, Stadt-/Gemeinderäten und dem Bauamt, um zum einen Interessenten richtig informieren und zum anderen den Verkaufspreis entsprechend kalkulieren zu können.

Vor einem Grundstücksverkauf ist es also sinnvoll, sich über die Art des Grundstücks zu informieren und mit der Baubehörde mögliche Weiterentwicklungen zu durchdenken.

Ein bestehendes Baugrundstück kann dadurch entwickelt werden, dass beispielsweise "Altlasten" beseitigt werden.
Dies kann den bloßen Abriss eines alten Gebäudes ohne weitere Schadstoffe wie Asbest bedeuten. Aber auch eine aufwendige und spezielle Entsorgung der Erde bei Kontaminierung beispielsweise durch eine alte Tankstelle.

Ist das Grundstück laut Bebauungsplan bzw. Flächennutzungsplan nur für eine bestimmte Nutzung zugelassen, wird in Rücksprache mit dem Bauamt evtl. auch eine andere Art der Bebauung zugelassen. Befindet sich das Grundstück beispielsweise in einem Gewerbegebiet am Rand zu einem Wohngebiet, wird Ihnen eventuell auch die Wohnbebauung genehmigt.

Auch eingetragene oder fehlende Rechte im Grundbuch können den Wert eines Grundstücks beeinflussen. Beispielweises ein nicht eingetragenes Zufahrtsrecht über ein Nachbargrundstück kann sich nachteilig auf den Wert auswirken. Ein Gespräch mit Anliegern und der Baubehörde kann rechtlichen Aspekte klären.

Ein großes Grundstück ist meist interessant für Bauträger - kleinere Grundstücke eher für Privatleute. Eine Aufteilung in kleinere Grundstücke kann mehr Ertrag bringen, bedeutet aber auch einiges mehr an Aufwand, da auch hier eine Abstimmung mit der Baubehörde erfolgen muss.

Auch eine Projektierung kann den Grundstückswert steigern. Hierfür müssen Pläne erstellt werden, damit eine Bauvoranfrage bei der Baubehörde gestellt werden kann. Der nächste Schritt wäre eine erteilte Baugenehmigung - diese ist mit erheblich planerischem und zeitlichem Aufwand sowie Kosten verbunden, steigert aber auch den Wert eines Grundstücks.

Und schließlich ist die Errichtung eines Gebäudes auf dem Grundstück eine Möglichkeit den Wert zu erhöhen. Hierzu bedarf es den größten finanziellen und zeitlichen Aufwand, erzielt aber in der Regel auch den größten Ertrag.